Nadine - Ein Homeshooting auf 6m²

 

Steven Wilson, Alcest, Godspeed You! Black Emperor, Agalloch, Kronos Quartet… All diese Klänge, die innere Stirnfalten bereiten, eine Träne hervorbringen, zum Innehalten einladen oder zu neuen Taten inspirieren, waren in meiner Playlist zu hören, während ich da lag, saß, stand und Peter knipste. Das Homeshooting sollte einen melancholischen Schwerpunkt haben, so hatte ich es mir gewünscht. Nicht düster, nur nachdenklich.

 

Rush lief übrigens auch noch als musikalische Untermalung ;) Es fällt mir auch immer wieder auf, wie sehr bestimmte, passende  Musik so eine Shooting beeinflusst. Da ich auch Musiker bin, haben mich Bands wie Rush oder Porcupine Tree (Steven Wilson) künstlerisch sehr beeinflusst. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls ist es schön, wenn ich und die Person vor der Linse dieselbe Musik gern mögen.

 

 

Wir hatten uns zunächst zu einem Vorabgespräch verabredet und saßen nun bei mir in der Küche. Ja… So viel Informationen, so viele Möglichkeiten und letztendlich so viel Input, den ich erstmal verkraften musste. Aber nein, es war wirklich unterhaltsam und kein bisschen ermüdend. Wenn man in ähnlichen Gefilden in Dresden oder allgemein szenebezogen, als Fotomenschen und als Musiker unterwegs ist, hat man sich einiges zu erzählen. Eine gute chemische Grundlage also, um eine kleine Zusammenarbeit aus dem Boden zu stampfen. Nebenbei bemerkte Peter die WG-Katze und schenkte unserem kleinen schwarzen Monster seine Aufmerksamkeit.

 

Nachdem ich verschiedene Beispiele, wie wir die Sache umsetzen können, zum Anschauen bekam,  war noch die Frage der Nacktheit zu klären. Ich entschied mich vorerst für subtil nackt. Einfach herantasten. Ein Termin war zunächst unklar. Vielleicht würde es zeitlich erst im September klappen. Abwarten. Und zack – eine Woche später hatte Peter nun doch spontan Zeit! Dann war ich gefragt - Budenschwung, Platz schaffen.

An dem Tag, als wir die Bilder machten, klingelte ich an der Tür. Hinter der war ein wildes Staubsaugergeräusch zu hören. Ich musste schon ein wenig schmunzeln, als die Türe sich erst nach dem 2 oder 3 Mal Klingeln öffnete und mir eine putzwütige Nadine sagte: *Ich muss nur noch kurz fertigsaugen!*

 

 

 

Analoges Gedöns

 

 

Der Samstag startete mit einem kurzen Moment des Ankommens, Vorbereitens und Lockerns. Es war ein eigenartig kühler Tag und so entschieden wir uns in den Pausen für wärmenden Tee. Während also die Musik diese Stunden untermalte, entwickelte sich angefangen mit kurzen spontanen Probeaufnahmen alles zu einem großen Ganzen. Die meisten Posen hatte Peter größtenteils vor Augen, was für mich sehr hilfreich war. Über kleine Komplikationen konnten wir herzhaft lachen: „Dreh mal den Kopf mehr zum Fenster. Halt, das war zu weit, oder kannst du das wie eine Eule?“ Zwischenzeitlich wurden wir von der Katze unterbrochen, die sich wie viele andere Katzen oft chronisch unbeachtet fühlt. Aber Peter war schon ein wenig entzückt von ihr. Das fand ich herrlich. Nur ins Bild hüpfen sollte sie nicht. Daher versuchte ich, sie abzulenken.

 

 

Nach vier (oder waren es fünf?) Stunden zogen wir mit einem guten Gefühl unter all die eingefangenen Ideen einen Schlussstrich. Letztendlich sollte sich der Blick eines Fotografen in die eigene Seele gut anfühlen.

 

Was ich im Nachhinein faszinierend fand, war, dass wir eigentlich auf nur ca. 6m² ihres Zimmers die Bilder gemacht haben- vornehmlich vor der Stelle mit dem alten Kleiderschrank. Die war so spannend fürs Bildermachen, das wir eigentlich nur da geshootet haben.


Sollte also jemand denken, WG- Zimmer seien zu klein für so eine Homeshooting, dem habe ich hiermit das Gegenteil bewiesen ;) Als ich mir die Wohnung zu unserem Kennenlernschnack anschaute, hatte ich eigentlich auch vor, in der Küche Bilder zu machen. Aber die Zeit von 4-5 Stunden war dann so schnell rum, dass wir vor lauter Fotomach- Input aufhörten. Etwas geschafft, aber zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht beendeten wir den Tag.

 

 

Danke liebe Nadine für das Vertrauen! Vor allem auch deswegen ein Dank, weil Du zu deinem 1. Shooting so viel Haut gezeigt hast. Und…das kurz vor knapp saubermachen der Bude;-)

 

 

 

Schon mal darüber nachgedacht...

 

Heiratet endlich! Macht Familienfeiern! Werdet ein Paar! Feiert das Leben! Setzt Kinder in die Welt! Macht nicht nur Musik im Proberaum, sondern spielt vor Publikum!

 

Du bist hier auf dieser Welt und DAS wurde noch nicht in Bildern festgehalten?! Egal ob jung oder alt. Groß oder klein. Zierlich oder kräftig. Introvertiert oder extrovertiert. Ob im Portrait oder als Akt. ...mh…na dann wird es aber Zeit :-)

 

Du kannst Dir vorstellen, dass ich Derjenige sein könnte, der Dich im Bild festhält? Dann sende mir eine kurze Mail und ich melde mich umgehend bei Dir. Ich würde mich jedenfalls freuen, von Dir zu hören:-)