Vanessa

Ein paar Geschichten in Bildern und Texten,

aus dem Leben und drüber hinweg…

*Latex - Klappe die 1.!*

Farbe in Natur & Vanessa im kleinen Blauen & Schwarzen

Der Eine kann was damit anfangen, die Andere nicht. Ob nun auf den Reiz oder gar Fetisch bezogen, was Latex betrifft, oder einfach auf die Art und Weise, wie wir hier die Sache festgehalten haben. Grundsätzlich bin ich persönlich eigentlich für alles offen, was jeder macht und für gut befindet. Und so ist es auch, was bei mir das Bildermachen betrifft. Ich komme in eine Situation und versuche, so gut wie es mir möglich ist, die Vision in dem Moment umzusetzen. Das heißt, der Mensch oder auch die Menschen, das Licht, der Ort und die Geschichte, die im Bild festgehalten werden soll. Und so ist es eben auch hier. Wir haben einfach diesen kleinen Ort genutzt, der sich uns bot, um die Latex Geschichte umzusetzen.

*Komme her, mein Freundchen!*

*Gipsyfrau*

Sie ist eine echte Gipsy. Sie kommt aus dem Südwesten Europas. Und ich durfte sie ganz privat besuchen. Normalerweise zeigt sie niemandem, wie sie lebt. Ausnahmsweise gibt es auch mal Bilder von ihr, wie sie ein Akkordeon spielt. „Du spielst auch Akkordeon?“ - „Das habe ich geschenkt bekommen“, sagt sie. „Geschenkt!? Wie das?“, frage ich. „Ich bekomme andauernd Instrumente geschenkt. Das kannst du dir nicht vorstellen! Letztes Jahr hatte ich zwei gute Klaviere hier stehen. Beide geschenkt. Ich konnte aber nur eines behalten, so viel Platz habe ich dann auch wieder nicht. (lacht) Also habe ich ein Klavier weiterverschenkt.“ Dann erzählt sie von all den Instrumenten, die sie schon geschenkt bekommen hat, welche sie behalten konnte,

welche sie selbst restauriert hat und gerät dabei ins Träumen.

Ihre langen Haare glitzern seidig im goldenen Abendlicht. Und wie liebevoll sie das Akkkordeon hält! Hach! Wäre nur ich das Akkordeon! Und was ist das!? Trägt sie etwa nichts unter ihrem selbstgestrickten Shirt mit den roten Herzchen? „Hast du nichts drunter an?“ – „Ach, wieso denn? Ist doch viel zu warm heute! Die letzten Sommertage in Berlin! Ich komm gerade von der Nordsee zurück und bin es garnicht gewöhnt, wie wenig Wind hier geht!“ Und dann fächelt sie sich mit ihrem Rock etwas Luft zu und wieder und wieder sehe ich, dass sie wirklich auf die Unterwäsche verzichtet hat.

Eine wilde Gipsyfrau ist sie. „Du bist ganz schön verwegen!“ – „Achwas, nein. Ich bin ganz zart.“ – „Aber frei bist du, unbezähmbar.“ – „Das stimmt, das bin ich. Du kannst mich füttern und streicheln und mir zuhören, wie ich für dich spiele. Fotos machen darfst du dabei auch. Aber zähmen lasse ich mich nicht.“ Und dann lacht sie laut und frei, dass es weit hinaus in die Stadt schallt!

Was die Nachbarn jetzt wohl denken!? „Ist mir egal“, sagt Vanessa. „Ich spiele noch ein kleines Lied für die Nachbarn da draußen. Dann sind sie ganz zahm und freuen sich mit uns mit, wie ich hier halb nackt im Fensterrahmen sitze und mich von dir fotografieren lasse.“ Dann wird sie etwas leiser. Nachdenklich. Sie streicht über das Akkordeon und sagt: „Weißt du, Peter, ich fühle mich sehr verletzlich, wie du mich hier fotografierst. Das bin ich. So ganz ich. Komplett. Das ist schön.“ Und dann strahlt sie mich wieder an. „Danke! Ich freue mich auf die Bilder!“ – „Ich erst!“, sage ich.

! ! !

Falls sich jemand mit der Begrifflichkeit Gipsyfrau schwertut, soll ich darauf hinweisen, dass Vanessa eine echte Sinteza ist und

dass der Begriff in ihrem Sinne genauso verwenden werden darf.

*Latex - Klappe die 2.!*

Farbe in Grün & Vanessa im kleinen Blauen & Schwarzen

Latex! Ich glaube und bin mir ziemlich sicher, meine erste Begegnung damit ist: Latexfarbe. Schon oft habe ich den Pinsel geschwungen, mit dieser Art von Farbe. So einfach wie es klingt, ein handwerklicher Prozess. Ihr habt jetzt sicher nicht damit gerechnet und eher auf eine Latex Fetisch Geschichte gehofft. Leider muss ich euch damit enttäuschen. Ich glaube so einen Reiz löst Latex in mir nicht aus. Aber es gibt viele Menschen, die ihren Reiz darin finden.

Es ist schon der Punkt, es an jemanden zu sehen. Zu erfühlen, zu riechen, zu hören, zu schmecken. Diese die Komponenten machen den Reiz dafür aus. Ob passiv oder gar aktiv. In dem man den Reiz unterliegt, dies selber an sich zu haben. Das förmlich der Latex auf der Haut anklebt, weil der Schweiß es mit der Haut verklebt. Sich damit zu zeigen,

ob im kleineren Rahmen oder in der Öffentlichkeit.

Es kann ein Kleidungsstück sein, was jemand anhat, wo nicht gleich der Fetisch dahinter zu sehen ist. Es ist Outfit, Mode, Lebenseinstellung.

Es kann aber auch erregend sein. Ob als Kleindung, Sex Spielzeug, diverse Utensilien, die man dafür braucht, um letztendlich für sich eine schöne Zeit zu haben.

*Treppenhaus Begegnung*

Wer kennt sie nicht, Begegnungen im Treppenhaus. Jeder hat das irgendwie schon erlebt. Okay, hin und wieder geht man auch mal durch das Treppenhaus und trifft niemanden an. Vielleicht auch, weil man absichtlich wartet, bis es still ist im Treppenhaus und verlässt dann erst die Wohnung.

So ist es mir erst ergangen. Ich hatte keine richtige Lust jemanden im Treppenhaus zu begegnen und horchte an der Wohnungstüre, es war niemand zu hören. Ich ging raus, schloss die Türe ab, drehte mich um, erschrak kurz und da kam sie die Treppe herunter. Sie war so leise, wie es nur eine Katze sein kann.

 Sie hatte einen grauen Mantel, Strümpfe mit Halter und hohe Schuhen an. Sie drehte sich leichtherzig und in dem Moment erblickte ich das, was ihr hier auch seht. Ihr Mantel öffnete sich, erst ein kleines Stück und dann ganz. Ihre nackte Schönheit war zu sehen.

Sie hat wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass das passiert. Ein kleines Lächeln war in ihrem Gesicht zu erkennen. Dennoch wirkte sie etwas überrascht über diese Situation, aber sie wandelte ihre Überraschung gleich in eine gewisse Eleganz um, wie es wahrscheinlich nur sie kann. Es war ein Spiel zwischen Erhabenheit und Verlegenheit. Sie spielte damit und das in vollen Zügen…

Wir sprachen nicht viel. Wir kommunizierten eigentlich nur über die Augen. Es war letztendlich nur der Augenblick, der uns interagieren ließ. Ich wusste was sie wollte und sie wusste es auch von mir. Dieser sogenannte Augenblick war nicht von langer Dauer, es waren vielleicht 2 Minuten die wir zusammen im Treppenhaus waren. Es fühlte sich allerdings wie eine Ewigkeit an. Dieser Moment ist bis jetzt einmalig, denn es gab diese Treppenhaus Begegnung nie wieder…

*Latex - Klappe die 3.!*

Farbe in Lila & Vanessa im kleinen Blauen & Schwarzen

Und falls es jetzt Leser*innen geben sollte, die das als fürchterlich sehen und sich sagen, wie kann man nur… Haltet inne, geht in euch und fragt euch, was macht mich sexuell heiß?! Ich denke, da gibt es so einige Geschichten… Jeder soll tun und lassen, was gefällt. Solange es freiwillig und im Einvernehmen ist, wenn Andere aktiv oder passiv involviert werden. Macht und habt Spaß.

*Ein Stelldichein*

...oder im Klartext “Stell Dich darauf ein!“

Analoges Gedöns im Mittelformat: Pentacon Six TL, Ilford HP5